Das Lipödem – eine Herausforderung für Körper und Psyche
Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die oft mit Schmerzen, Spannungsgefühlen und Schwellungen in den Armen und Beinen einhergeht. Es betrifft hauptsächlich Frauen und wird von Fachleuten als Folge hormoneller Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre angesehen. Die Vererbung spielt eine bedeutende Rolle, wobei das Lipödem von beiden Elternteilen vererbt werden kann.
Etwa 85% der Fälle treten während der Pubertät auf, eine Phase, die bereits mit körperlichen und seelischen Herausforderungen verbunden ist. Die schmerzhafte und sichtbare Veränderung der Beine kann die bereits vorhandenen seelischen Konflikte verstärken und zu erheblichem Leidensdruck führen.
Bei LipoVida verstehen wir die einzigartigen Belastungen, denen Menschen mit Lipödem gegenüberstehen. Wir sind darauf spezialisiert, nicht nur die körperlichen Symptome zu behandeln, sondern auch umfassende Unterstützung für die seelische Gesundheit zu bieten. Wir entwickeln individuelle Behandlungspläne, die darauf abzielen, die Lebensqualität unserer Patientinnen zu verbessern und sie auf ihrem Weg zu einem gesünderen und glücklicheren Leben zu unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Lipödem?
Ein Lipödem ist eine chronische Erkrankung des Fettgewebes, das ausschließlich Frauen betrifft und sich durch eine symmetrische, zumeist schmerzhafte, Fettgewebsvermehrung insbesondere an den Extremitäten manifestiert. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Gewichtszunahme oder Fettleibigkeit ist das Lipödem durch eine abnormale Ansammlung von Fettzellen gekennzeichnet, die sich nicht durch Diät oder Bewegung reduzieren lässt. Betroffene Patientinnen beklagen häufig vermehrt blaue Flecken ohne sich Gestoßen zu haben, ein über den Tag zunehmendes Schweregefühl der Beine, Druck- und Berührungsempfindlichkeit, ein dauerhaftes Kältegefühl der Haut aber auch körperliche Leistungseinschränkung mit Abgeschlagenheit, Müdigkeit und depressiver Verstimmung.
Die genauen Ursachen des Lipödems sind noch nicht vollständig verstanden, aber hormonelle Veränderungen und genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei seiner Entstehung.
Das Lipödem kann in verschiedene Stadien und Typen klassifiziert werden, um die Ausprägung der Erkrankung zu beschreiben. Die Einteilung erfolgt in der Regel nach einem international anerkannten System, das auf dem Ausmaß der Fettansammlung, dem Vorhandensein von Lipolymphödemen und anderen klinischen Merkmalen basiert. Diese Klassifizierung hilft Ärzten dabei, den Zustand des Lipödems zu beurteilen und einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der auf die Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten ist.
Bei LipoVida verstehen wir die einzigartigen Herausforderungen, denen sich Menschen mit Lipödem gegenüberstehen, und bieten umfassende Unterstützung und Behandlungsoptionen, um die Lebensqualität unserer Patientinnen zu verbessern und sie auf ihrem Weg zu einem gesünderen und glücklicheren Leben zu unterstützen.
WICHTIG: Das Lipödem ist nicht abhängig von Gewicht oder Körpermasseindex (BMI). Selbst schlanke und normalgewichtige Personen können von dieser Erkrankung betroffen sein. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Lipödem eine medizinisch anerkannte Erkrankung ist, die unabhängig vom Körpergewicht auftritt und nicht durch Gewichtsabnahme oder -zunahme beeinflusst wird. Auch wenn eine gesunde Lebensweise dazu beitragen kann, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern, ist eine spezialisierte Behandlung erforderlich, um die zugrunde liegenden Ursachen des Lipödems anzugehen und eine angemessene Versorgung sicherzustellen. Wenn Sie Symptome eines Lipödems bemerken, ist es wichtig, professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, unabhängig von Ihrem Gewicht oder Ihrer Körpergröße. Unsere Fachklinik, LipoVida, steht Ihnen dabei zur Seite, um eine genaue Diagnose zu stellen und individuelle Behandlungsoptionen anzubieten, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Welche Symptome weißt ein Lipödem auf?
Das Lipödem ist durch eine symmetrische Ansammlung von Fettgewebe insbesondere an den Extremitäten gekennzeichnet, die oft zu Schmerzen, Spannungsgefühlen und Schwellungen führt. Viele Frauen erleben auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Druck und Berührung in den betroffenen Bereichen. Diese Symptome können die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen und das psychische Wohlbefinden belasten.
Die Diagnose eines Lipödems kann jedoch eine Herausforderung darstellen, da viele Frauen ihre Symptome möglicherweise nicht sofort mit der Erkrankung in Verbindung bringen. Stattdessen könnten sie sie als normale Gewichtszunahme oder Flüssigkeitsretention abtun. Dies kann zu einer verzögerten Diagnose führen und die Möglichkeit einer rechtzeitigen Behandlung beeinträchtigen.
Folgende Symptome stehen mit einem Lipödem in Verbindung:
- Druck- und Berührungsempfindlichkeit
- häufig “blaue” Flecken
- schmerzhaftes Spannungsgefühl in Armen und Beinen
- vermehrte Gewebe -Wassereinlagerungen mit Schweregefühl
- kühle Haut
- fein- bis grobknotige Verhärtungen im Fettgewebe
- Abgeschlagenheit mit Leistungseinschränkung
- Müdigkeit
- depressive Verstimmung
- Komorbidität mit Schilddrüsenunterfunktion, PCO- Syndrom ( polyzystisches Ovarialsyndrom)
- Matratzenphänomen der Haut ( wellenartige Hautoberfläche)
Die verschiedenen Stadien bei Lipödem
WICHTIG : Das Lipödem wird üblicherweise in drei Stadien eingeteilt. Diese gängige Stadieneinteilung berücksichtigt jedoch einen sehr wichtigen Parameter des Lipödems nicht, nämlich den Schmerz. Denn bereits in den frühen Stadien ( Stadium 1-2 ), in denen die Hautoberfläche noch sehr glatt erscheint, können die Patientinnen unter massiven Schmerzen leiden.
Daher sehen wir diese typische Stadieneinteilung eher skeptisch, da gerade diese Patientinnen, die sich in einem frühen symptomatischen Stadium befinden, selbst von ärztlichen Kollegen nicht ausreichend ernst genommen werden.
Nach klinischen Befunden wird wie folgt eingeteilt:
- Stadium 1: glatte Hautoberfläche mit max. feinknotiger Gewebestruktur
- Stadium 2: unebene und wellenartige Hautoberfläche mit grobknotiger Gewebestruktur
- Stadium 3: Vermehrung des Hautumfangs, das Gewebe ist grob und hängt über ( Wammenbildung am Knie, Knöchel, Ellenbogen, Handgelenken)
Desweiteren findet eine Typeneinteilung statt ( betroffene Areale ):
- Typ 1: ausschließlich Reiterhosen sind betroffen
- Typ 2: Oberschenkel sind betroffen
- Typ 3: Beine sind betroffen
- Typ 4: Beine und Arme sind betroffen
So wird ein Lipödem diagnostiziert
Ein wichtiger erster Teil unserer Sprechstunde ist die Anamnese. Hier schildern Sie uns Ihren Krankheitsverlauf, Ihre Symptome und Beschwerden, evtl. Krankheitsschübe bei hormonellen Umstellungen (Pubertät, Schwangerschaft, Einnahme von Kontrazeptiva, Wechseljahre). Auch bestehende Begleiterkrankungen oder eine bestehende Dauermedikation werden hier erfragt.
Danach folgt die klinische Untersuchung. Der erste Schritt ist die optische Beurteilung Ihres Befundes. Besteht ein Missverhältnis zwischen Rumpf und Extremitäten, liegen für ein Lipödem typische Fetteinlagerungen vor, wie sind die Hautverhältnisse oder liegt z.B. ein Krampfaderleiden vor?
Anschließend erfolgt die manuelle Untersuchung der Haut und des Bindegewebes, gibt es knotige Verhärtungen im Fettgewebe, besteht ein Druck- oder Berührungsschmerz oder fühlt sich das Gewebe prall und gespannt an?
Diese Untersuchung reicht uns aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in der Regel aus, um ein Lipödem zu bestätigen oder auszuschließen.
Als bildgebende Diagnostik setzen wir zusätzlich die Ultraschalluntersuchung ein, zum einen, um knotige Veränderungen im Fettgewebe darzustellen, vor allem aber, um die Fettschichtdicken zu messen, die uns dann helfen, eine exakte Operationsplanung für Sie zu erstellen.
Therapiemöglichkeiten bei Lipödem
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konservativer (nicht operativer) und operativer Therapie (Liposuktion). Zu den gängigen konservativen Maßnahmen zählen die Kompressionstherapie, die Bewegungstherapie sowie die manuelle Lymphdrainage. Übrigens, alles Maßnahmen, die bei entsprechender Diagnose der ”besonderen Verordnungs- Bedürftigkeit“ unterliegen, d.h. vom Kassenarzt verordnet werden können.
Zu beachten ist jedoch, dass diese Therapie lediglich zur Linderung der Beschwerden beiträgt, aber ein mögliches Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindern kann.
Die chirurgische Therapie hingegen besteht in einer sehr gründlichen Fettabsaugung aller betroffenen Areale. Hierbei ist es wichtig, die Fettschicht mit den erkrankten Fettzellen möglichst radikal zu entfernen, um ein Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern. Das Lipödem als chronisch fortschreitende Erkrankung kann so zum Stillstand gebracht werden. Darüber hinaus spricht vieles für eine frühzeitige chirurgische Therapie bereits in Anfangsstadien. Aufgrund der noch nicht so stark ausgeprägten Fettschichtdicke sind in der Regel weniger Operationen für eine umfassende Behandlung notwendig, die Haut ist noch nicht so stark überdehnt, so dass auch nach einer Fettabsaugung keine überschüssige oder gar hängende Haut zu befürchten ist und nicht zuletzt haben die Betroffenen ein wesentlich längeres beschwerdefreies Leben ohne Einschränkungen durch das Lipödem.
Es ist daher immer ratsam, ein Lipödem in einer spezialisierten Klinik behandeln zu lassen, da eine Fettabsaugung aus rein ästhetischen Gründen hier unzureichend und vor allem ohne dauerhaften Erfolg wäre.
Konservative Therapie
Konservative Therapie
Chirurgischer Ansatz
Lipödem-Operation
Zahlen, Daten & Fakten
Lipödem
Jede 10. Frau
Ca. jede 10. Frau in Deutschland leidet an einem Lipödem.
10 Jahre
Durchschnittlich dauert es ganze 10 Jahre, bis eine Diagnose gestellt wird
+ 300 Operationen
führen wir bei LipoVida jedes Jahr durch